Die sorgfältig ausgeführte Reinschrift der
'Sonata per Flauto traverso con Accompagnamento'
ist in einem Heft im Querformat notiert. Jedes System aus zwei Zeilen enthält die Flötenstimme und Bassstimme. Eine Bezifferung findet sich an keiner Stelle. Die Bassstimme ist überwiegend im Bassschlüssel, gelegentlich im Tenorschlüssel ausgeführt.
Die Satzfolge: Adagio - Allegro - Aria mit 2 Variationen - Aria.
Zudem gibt es vom dem Werk noch einen Entwurf in f-moll, der offenbar als Vorstudie für eine Violinsonate diente, denn der tiefste Ton des Soloinstruments ist dort as0 und an manchen Stellen sind Doppelgriffe notiert.
Die Skizze ist gelegentlich durch Studien unterbrochen, die mit der Sonate nichts zu tun haben und möglicherweise am Cembalo auszuführen sind. Es sind Einschübe vorhanden, die nachträglich hinzugefügt wurden und dann in obiger Reinschrift auftauchen.
Vermutlich hat Molter aus der Vorlage in f-moll die Reinschrift in g-moll hergestellt. Die f-moll Version trägt die Vorzeichen "b-es-as", nicht aber "des". Die g-moll Version besitzt die Vorzeichen "b-es". Es ist daher wahrscheinlich, dass in der g-moll-Version einige Noten "es" im Notentext als "e" zu lesen sind, auch wenn das Auflösungszeichen fehlt, weil in der f-moll Version ein "d" auch nicht immer ein "des" ist.
Das Werk wird bei Klaus Häfner in Molters zweite Karlsruher Zeit datiert. (1742-1765)
Über die Aussetzung der Begleitung gibt es keine Anhaltspunkte des Komponisten. Die hier vorgeschlagene Cembalostimme der rechten Hand ist vom Herausgeber hinzugefügt worden und als eine von vielen Möglichkeiten zu verstehen, die Begleitung auszuführen.
Die Tempobezeichnungen sind original, dynamische Angaben fehlen, Phrasierungsbögen und Staccatozeichen sind original. Zur leichteren Lesbarkeit wurden alle Triolen als solche gekennzeichnet.