Quellen dieses Konzerts sind die in der Badischen Landesbibliothek aufbewahrte autographe Partitur, die aus 6 Seiten besteht; und die ebendort liegenden Stimmen für "Hautbois primo" (4 Seiten), "Hautbois secondo" (4 Seiten), "Corno primo" (2 Seiten), "Corno secondo" (2 Seiten), "Violino primo" (4 Seiten), "Violino secondo" (4 Seiten), "Viola" (2 Seiten), "Violoncello" (2 Seiten) und "Cembalo" (3 Seiten). Wie die meisten Partituren Molters ist sie die Kompositions-Erstniederschrift, also ein reines Arbeitsmanuskript, d.h. der Komponist beschränkte sich im wesentlichen auf die Fixierung des Notentextes, der oft verkürzt, aber komplett eingetragen ist. Titel, Besetzungsangaben, Satzbezeichnungen, dynamische Zeichen, Phrasierung, Verzierungen und Bezifferung sind, wenn überhaupt, höchstens gelegentlich und rudimentär angedeutet. Die Ausarbeitung dieser Details erfolgte erst beim Ausschreiben der Stimmen. Da Molter das in der Regel selbst besorgte, stellen die Stimmen somit die Reinschrift dar. Im vorliegenden Fall ist - wie übrigens selten bei den Molterschen Werken - ein Originalstimmensatz erhalten.
Hinweise zur Aufführungspraxis:
Molter rechnete mit einem kleinen Ensemble: 3-4 erste, 2-3 zweite Violinen, 1-2 Violen, Violoncello, Kontrabaß und Cembalo. Ein Fagott als zusätzliche Baßverstärkung ist möglich und entspricht den damaligen Gepflogenheiten. Im 2. Satz weist Molter die Bläserstimmen den Flöten zu. Offensichtlich haben die Oboisten in Molters Orchester auch Flöte gespielt und mußten für den zweiten Satz nur mal eben das Instrument wechseln (eine Praxis übrigens, die auch In anderen Orchestern damals üblich war). Eine heutige Aufführung würde wohl nur Oboen oder nur Flöten verwenden, aber auch eine Aufführung als Streichersinfonie ist möglich.
